In Memoriam Sebastião Salgado

25. Mai 2025 durch
Gerhard SOKOL

Foto: Startseite des Instituto Terra (übersetzt aus dem Portugiesischen mittels Google Chrome Browser) 

Sebastião Salgado,

der bekannte brasilianische Fotojournalist, Umweltaktivist und Gründer des Instituto Terra ist am 23. Mai 2025 im Alter von 81 Jahren verstorben. 

Er zählte zu den bekanntesten Reportagefotografen der Welt, seine berühmten Schwarz-Weiß-Fotos wurden zur Marke Salgado. Immer wieder erschütterten herausragende Fotodokumente auch in zahlreichen Büchern ihre Betrachter. Sie verfehlten ihre Wirkung nicht. Das Elend der Menschen, sei es in Amazonien, Brasilien oder sonst wo – rüttelte immer auf, er berichtete Wahrheiten und klagte an, bis das Maß voll war, ja überschäumte. 

Dabei begann Salgado nach dem Studium der Wirtschaftswissenschaften als Angestellter für die Internationale Kaffeeorganisation (ICO) in London. Auf Arbeitsreisen nach Afrika machte er seine ersten Fotos mit der Leica seiner Frau. Das Fotografieren begeisterte ihn so sehr, dass er sich 1973 als Fotojournalist selbständig machte und wieder zurück nach Paris zog, der damals heimlichen „Hauptstadt“ des Fotojournalismus.

Ab 1974 arbeitete er für die beiden damals größten französischen Fotoagenturen, erst für Sygma, dann ab 1975 für Gamma, und seine Fotoreportagen aus Afrika, Europa und Lateinamerika wurden weltweit über ein riesiges Netzwerk von Partneragenturen verbreitet. Bereits 1979 wurde er in die Agentur Magnum Photos aufgenommen.

Nach seinen großartigen sozialdokumentarischen Reportagen fotografierte er in der Serie „Genesis“ unberührte Regionen der Welt. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter auch den World Press Photo Award (1985).  

Die Akademie der Schönen Künste in Paris, deren Mitglied der Doppelstaatsbürger (Brasilien und Frankreich) Salgado war, spricht vom „großen Zeugen der menschlichen Verfassung sowie des Zustandes des Planeten“ und würdigte so den großen Sohn der Akademie mit seinem unvergesslichen Schaffen. 

In Österreich wurden seine Fotos mehrfach ausgestellt, z.B.

Zwei Tage vor der Eröffnung seiner Ausstellung im Westlicht wurde Salgados legendäre (3 Millionste) Leica M7 bei der 8. WestLicht Photographica-Auktion zugunsten seiner Stiftung zum Schutz des Regenwaldes versteigert. Salgado war bei der Eröffnung der Ausstellung in Wien anwesend und übergab die Kamera persönlich an den Meistbietenden.

Fotos aus Baden: Gerhard Sokol

Der deutsche Filmregisseur und Fotograf Wim Wenders drehte 2014 gemeinsam mit Salgados Sohn Juliano Ribeiro Salgado den Dokumentarfilm „Das Salz der Erde“ über Salgados Werk.